Hoch her ging es am Freitag, den 01.04.2022 in der Hermann-Windel-Halle. Insgesamt 20 Prüflinge dürfen nun einen neuen Gürtel tragen, davon
6 Mal weiß-gelb
6 Mal gelb
4 Mal orange
1 Mal orange-grün
3 Mal grün.
Am meisten freuten sich die Kleinsten, 6 an der Zahl, die zum ersten Mal eine Judo- Prüfung absolvierten. Um 15 Uhr geht es dann los.
„Habt ihr euch überlegt, wer anfängt?“ fragt die Trainerin die aufgeregten Kinder. Es sind 4 Jungen und 2 Mädchen, die in der 15 Uhr-Gruppe ihre Prüfung ablegen. „Äh, wie jetzt?“ kommt die Rückfrage. Die Diskussion zieht sich noch ein wenig hin, bis klar ist, wer sich als erstes Paar an die Prüfung traut und wer von denen zuerst Tori, also derjenige, der die Aktion ausübt und wer Uke ist, der, an dem die Aktion ausgeübt wird.
Dann geht es endlich los. Das erste Paar geht zur Prüferin. Nach einem Verbeugen vor der Prüferin und dem Partner darf sich Uke erstmal hinsetzen, während Tori seine Fallübungen zeigt.
Bei der weiß-gelben Prüfung heißt das: Fallübung rückwärts, Fallübung seitwärts: rechts und links. Dann sind die Grundformen der Wurftechniken dran, anschließend die Bodentechniken, daran
schließen sich die Anwendungsaufgaben an und zum Schluss eine Runde Randori.
Bei den Anwendungsaufgaben im Stand geht es darum, die Würfe in Bewegung auszuführen. Das setzt voraus, dass du weißt, welchen Wurf du am besten machen kannst, wenn du dich vorwärts bewegst, hier: O-soto-otoshi oder bei einer Rückwärtsbewegung: Uki-goshi oder O-goshi.
Bei den Anwendungsaufgaben Boden geht es um Verkettungen von Wurf und Haltegriff, mit anschließender Befreiung.
Die Kinder sind hoch konzentriert. Diejenigen, die noch warten, üben so lange in der anderen Hallenhälfte. Haben Sie Fragen, gibt es sofort Hilfe.
Dann ist es geschafft. Die erste Gruppe ist durch, alle Urkunden sind geschrieben, die Nervosität liegt noch in der Luft.
Nun stellen sich die Prüflinge auf, wie beim An- und Abgrüßen. Der Prüfer steht ihnen gegenüber. Jeder Prüfling wird aufgerufen, kommt nach vorne, erhält die Gratulation des Prüfers, die Urkunde, den neuen Gürtel und das neue Trainingsbegleitheft. Dann dreht sich der Prüfling um, verbeugt sich und nun dürfen alle klatschen. Einige Augen leuchten so hell, dass sie als Taschenlampe durchgehen könnten.
Ein paar Sätze für alle, die sich mit Judo noch nicht so richtig auskennen:
Beginnst du mit Judo, trägst du einen weißen Gürtel. Mit der ersten Prüfung erlangst du den weißgelben Gürtel, anschließend kommt gelb, gelb- orange, dann orange. Mit diesem Gürtel ist laut DJB
die Grundausbildung abgeschlossen. Nun geht es auch um Konter, Kombinationen, in der Bodenarbeit gibt es Hebel und bei den Würfen kommen Opferwürfe dazu, bei denen Tori sein eigenes Gleichgewicht aufgibt und sich fallen lässt. Nach orange folgt orange- grün, grün, blau und der braune Gürtel ist dann der 1. Kyu. Wem es dann noch nicht reicht, der macht die Prüfung zum 1. DAN und darf den schwarzen Gürtel tragen. Die Anforderungen steigen von Prüfung zu Prüfung. So ist zum ersten Mal „Kata“ als Prüfungsfach zum grünen Gürtel zu finden.
Zurück in die Hermann- Windel Halle:
In der nächsten Gruppe, die um 16:15 beginnt, gibt es 5 Prüflinge. Hier gibt es eine 3-er Gruppe, also übernimmt ein Mädchen 2 Mal die Rolle von Uke. Das kommt häufiger vor. Oft mögen sich die beiden einfach gerne oder es passt vom Gewicht und der Größe einfach gut. „Da hast du aber gut noch mit den dreien geübt, hat echt was gebracht“, sagte Ellen zu Cordi. Ja, einige Trainer haben mit einzelnen Kindern noch Mal geübt, in kleinen Gruppen. Da kannst du auf jeden eingehen, dass ist super.
Auch hier klappt es pünktlich und um 17:30 stehen die Jugendlichen auf der Matte. Hier gibt es noch Mal 6 Prüflinge. Wobei es sich um 2 Paare handelt, Nr. 5 und 6 haben einen Uke, der an dem Tag keine Prüfung ablegt. Das kommt oft vor. Viele Paare warten aufeinander. Andere Paare machen erst für den einen die Prüfung, beim nächsten Termin für den anderen.
Bei der Kata ist es genauso wichtig, was der Uke macht, es ist sozusagen die Grammatik des Judo. Hier geht es auch um das Gleichmäßige, ähnlich wie beim Turmspringen. Im gleichen Moment das gleiche Bein bewegen und bestenfalls gleichgroße Schritte machen.
Die Großen haben normal Training von 17:30 bis 19:00. Mit der Prüfung sind sie gegen 18:15 durch. Es dauert halt länger, die Prüfung zum grünen Gürtel.
Auch hier dürfen alle Prüflinge stolz ihren neuen Gürtel um die Hüfte binden. Hier wird noch trainiert, es ist noch genügend Zeit nach dem feierlichen Überreichen.
So geht dieser Prüfungstag zu Ende, es hat alles gut geklappt, die Kinder waren mega stolz, es waren mehr als genug Helfer da.
Und jetzt? Blick zur nächsten Prüfung, die findet vor den Sommerferien statt!